Rede von Frau Mitlacher

30 Jahre Hospizbewegung

Rede von Frau Mitlacher, Amtsleiterin Sozialamt Landkreis Schwäbisch Hall, anlässlich unseres 30-jährigen Jubiläums, in der Hospitalkirche am 06.03.2022.

Liebe Aktive im Hospizdienst in Schwäbisch Hall, sehr geehrte Damen und Herren, Förderer des Hospizdienstes,

Sie setzen sich nunmehr seit drei Jahrzehnten engagiert für den Hospizdienst in Schwäbisch Hall ein. Dafür danke ich Ihnen, auch im Namen von Herrn Landrat Bauer, und gratuliere Ihnen herzlich zu diesem Jubiläum.

Der Tod gehört zu den letzten Tabus in unserer Gesellschaft. Obwohl wir wissen, dass unser Leben am Ende mit dem Sterben verbunden ist, verdrängen wir diesen Gedanken, ja wir vermeiden es, wo immer es uns möglich ist, mit dem Thema in Berührung zu kommen.

Ich gebe offen zu – auch ich persönlich nehme mich nicht davon aus. Je moderner unsere Gesellschaft wird, je mehr wir in der Lage sind, unser Leben und unsere Gesundheit zu beeinflussen, desto stärker versuchen wir, dem Thema Tod auszuweichen. Und dabei laufen wir zwangsläufig auch Gefahr, die betroffenen Menschen aus unserer Mitte auszuschließen.

Eine gute Hospiz- und Palliativversorgung und damit eine würdevolle Begleitung ist ein wichtiger Baustein, um auch die letzte Lebensphase menschlich zu gestalten, Einsamkeit und Schmerzen am Lebensende zu verhindern. Eine solche unterstützende Begleitung ist auch ein wichtiger Dienst an unserer Gesellschaft. Sie hilft denjenigen, die sterben, aber auch denjenigen, die weiterleben. Dieser Beistand ist deshalb Hilfe, weil er dem Sterbenden Ängste nehmen und seine Schmerzen mildern kann. Er ist aber auch Unterstützung für diejenigen, die ein Mitglied aus der Familie oder dem Freundeskreis verlieren, weil er Trost spenden und Antwort auf Sinnfrage sein kann.

Gerade in dieser Zeit, überschattet von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, ist Hospizarbeit besonders wichtig, weil viele Kontakte zwischen Menschen eingeschränkt sind. In der Statistik spiegelt sich diese traurige Tatsache wider, Sie berichten, dass Sie ab dem Beginn der Pandemie deutlich weniger Einsätze hatten. Die Hospizbewegung hat sich mit Beeinträchtigungen arrangieren müssen. Auch Sie haben sicherlich versucht, beispielsweise auf digitale oder telefonische Wege auszuweichen.

Trotzdem: Technik kann den direkten persönlichen Kontakt, die menschliche Nähe, das „Dasein“ nicht ersetzen. Trotz und wegen der Spuren, die die Pandemie hinterlässt: Wir hoffen, dass Sie sich weiterhin sowohl als aktive Ehrenamtliche als auch Unterstützer tatkräftig engagieren. Ganz besonders aber hat mich eine Passage in Ihrer Jubiläums-Broschüre beeindruckt, die ich gerne hier zitieren möchte. Darin heißt es „Wer aber glaubt, dass wir immer nur ernst sind, kennt uns nicht. Humor ist ein starker Helfer in allen Lebenslagen. Es darf auch gelacht werden…“

Und weil Sie mir dadurch ein durch und durch beruhigendes, ja befreiendes Gefühl geben wage ich es mein Grußwort nicht wie geplant mit einem Zitat von Albert Schweitzer zu beenden, sondern mit Woody Allan, der sicher sehr vielen direkt aus der Seele spricht:

„Ich habe keine Angst vor dem Sterben, ich möchte bloß nicht dabei sein, wenn es mir passiert.“

In diesem Sinne bedanke ich mich noch einmal für Ihren enormen Einsatz und Ihr enormes Durchhaltevermögen auch in Zeiten, in denen es für uns alle schwierig ist und wünsche Ihnen auch für die Zukunft viel Kraft und Geduld und verlieren Sie bitte nie den Mut, denn wir alle brauchen Sie!

Vielen Dank!

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