Rede des Oberbürgermeisters von Schwäbisch Hall, Herr Daniel Bullinger

30 Jahre Hospizbewegung

Rede des Oberbürgermeisters von Schwäbisch Hall, Herr Daniel Bullinger, anlässlich unseres 30-jährigen Jubiläums, in der Hospitalkirche am 06. März 2022.

Sehr geehrte Vorstandsmitglieder, liebe ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, liebe Freundinnen und Freunde des Hospiz-Dienstes Schwäbisch Hall, geehrte Damen und Herren.

30 Jahre Hospiz-Dienst sind vor allen Dingen ein Grund für große Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber einem ganz bemerkenswerten Engagement so vieler hauptamtlicher und ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Ihnen allen danke ich heute herzlich.

Der Hospiz-Dienst ist ein wertvolles Stück soziale Infrastruktur für unsere Stadt. Er bereichert unsere Gesellschaft, macht sie wärmer, menschlicher. Ich bin überzeugt: Der Wert einer Gesellschaft bemisst sich daran, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern verfährt. Und wo sind wir schwächer als im Sterben? Ich danke ihnen aber auch ganz bewusst als Familienmensch, der Erfahrungen kennt, wie eine tröstend eine liebevolle, wertschätzende Begleitung auf dem letzten Weg für einen Sterbenden, aber auch für die Angehörigen in ihrer Trauer und ihrem Schmerz sein kann.

Ich sehe es als unsere Pflicht als Gesellschaft, jedem Menschen den Zugang zu einer solchen Sterbebegleitung zu ermöglichen. Denn zu einem Leben in Würde gehört schließlich auch das Sterben in Würde.

Es freut mich darum sehr, dass in Schwäbisch Hall nun ein stationäres Hospiz-Angebot aufgebaut wird und dass dabei die Stadt, der Landkreis, der Krebsverein, die Kirchen und die AWO an einem Strang ziehen. Ich unterstütze dieses Projekt schon lange als Kreisrat und ich werde jetzt als Oberbürgermeister alles daransetzen, dass die Umsetzung trotz einiger Rückschläge schnell gelingt.

Das macht aber Ihre Arbeit, macht den Hospiz-Dienst nicht überflüssig. Ganz im Gegenteil: Ambulante und stationäre Angebote reagieren auf ganz unterschiedliche individuelle Anforderungen und ich bin sicher, dass sich Hospiz und Hospiz-Dienst gegenseitig ergänzen und in ihrer Arbeit befruchten werden. Zumal wir davon ausgehen können, dass der Bedarf an Sterbebegleitungen zunehmen wird. Der demografische Wandel und die zunehmende Lockerung der familiären Bande tun das ihre dazu. Vor allem nehme ich schon wahr, dass in unserer Gesellschaft die Einsicht in die Notwendigkeit einer flächendeckenden, hochwertigen Hospizarbeit zunimmt, dass das Thema Sterben enttabuisiert wird und damit auch die Bedürfnisse des Sterbenden stärker in den Fokus genommen werden.

Der Hospiz-Dienst Schwäbisch Hall hat diesen Fokus seit 30 Jahren und setzt damit um, was Cicely Saunders, eine Mitbegründerin der modernen Hospizbewegung, als Aufgabe aller Sterbebegleitung formuliert hat: „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben.“

Darum kann ich uns allen nur wünschen, dass der Hospiz-Dienst auch weiterhin so engagierte Helferinnen und Helfer findet, um seine Arbeit fortzuführen. Ihnen allen wünsche ich von Herzen viel Kraft für ihre ganz besondere, wertvolle Aufgabe.

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