Rede unseres Vorstands Frau Kaspar

Rede unseres Vorstands Frau Kaspar anlässlich unseres 30-jährigen Jubiläums am 06.03.2022 in der Hospitalkirche

Sehr geehrte Gäste, liebe Vereinsmitglieder und ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen- und Begleiter,

ich darf Sie im Namen des Vorstandes zur heutigen Auftaktveranstaltung „30 Jahre Hospiz-Dienst Schwäbisch Hall e.V.“ herzlich begrüßen und willkommen heißen.

Besonders begrüßen möchte ich Jitka Mitlacher, Amtsleiterin des Sozialamtes, in Vertretung von Herrn Landrat Bauer, Herr OB Bullinger, das Kammermusik- Ensemble „KlarKlang“, das uns heute mit seiner Musik erfreuen wird.

Die Freude, dass wir auf 30 Jahre Hospiz Arbeit in Schwäbisch Hall zurückblicken können, macht uns auch nachdenklich.

Nachdenken über die Endlichkeit des Lebens, das heißt doch auch Nachdenken über den Sinn und Inhalt des Lebens, letztendlich auch über Sinn, Art und Würde des Sterbens.

Angst vor dem Tod ist etwas zutiefst Menschliches. Niemand ist wirklich frei davon. Sterben bleibt wohl die schwerste Aufgabe im Leben. Verdrängen hilft nicht, wahrer Trost und Hilfe bekommen Sie nicht, wenn alle wegsehen. Sondern nur, wenn Sie füreinander da sind, wenn wir selbst auf schweren Wegen wohltuende Begleitung erfahren.

Unsere ehrenamtlichen Begleiter- und Begleiterinnen sind der Würde des menschlichen Lebens in seiner letzten Phase verpflichtet.

Ehrenamtliche – wer diese Frauen und Männer kennt weiß, dass es ihnen weder um die Ehre und schon gar nicht um das Amt geht. Sie haben eine Aufgabe gesehen und haben sich dieser gestellt und Sie spüren mit welcher Dankbarkeit ihr Engagement von den betroffenen und Ihren Angehörigen aber auch Hausärzten, Pflegeheimen, Klinikstationen und Pflegediensten angenommen wird.

Lassen Sie mich einige Daten und Fakten zum Hospiz-Dienst nennen:

Die Hospizgruppe Schwäbisch Hall wurde 1992 durch Initiative von Frau Dr. Annegret Barth gemeinsam mit Frau Evelyn Brucker, Frau Gerlinde Boger und Frau Ingeborg Comtesse ins Leben gerufen.

Die vier Frauen brachten die Hospizbewegung nach SHA und leisteten Pionierarbeit. Damals standen sie noch einer Öffentlichkeit gegenüber, die für das Thema „Sterben und Tod“ geringe Sensibilität entwickelt hatte.

Sie mussten sich selbst erst einmal schulen lassen, um Ehrenamtliche ausbilden zu können. 2 Jahre später war es so weit, 12 ehrenamtliche begannen mit ihrer Arbeit.

Damals machte jeder alles. Ohne Handy und Computer (heute) unvorstellbar! Die Einsätze wurden zu Hause koordiniert.

Ein Büro gab es!! In einem Kellerraum des Schwesternwohnheims des Diakonie-Krankenhauses, allerding ohne Fenster- also eher ein Abstellraum. Arbeiten konnte man da nicht.

Da im Laufe der Zeit die Einsätze und die EA immer mehr wurden, konnte die Arbeit als reines Ehrenamt nicht mehr geleistet werden.

So wurde im Mai 2003 der Hospiz-Dienst SHA e.V. gegründet.

Ab dieser Zeit stellte uns das Diakonie-Krankenhaus einen kleinen Büroraum im Mutterhaus zur Verfügung. So hatten doch wenigstens unsere zwei hauptamtlichen Koordinatorinnen einen Miniplatz zum Arbeiten. Auf Dauer war das natürlich untragbar, wir platzten aus allen Nähten, wussten aber nicht, wie wir ohne finanzielle Mittel weiter- kommen sollten.

Wir brauchten professionelle Hilfe! Mit Unterstützung von Frau Weidner erstellten wir eine Konzeption.

Wir wollten kein starres Konzept entwickeln. Wir wollten unserem Verein und somit unserer Arbeit einen durchlässigen, dehnbaren Rahmen geben, der unser Tun trägt, unsere Mitarbeiter fördert und unsere Entscheidung stützt.

Natürlich durfte ein Leitbild mit einer Mission, Werten und vor allem einer Vision nicht fehlen.

Ich zitiere unsere Vision: „Wir verstehen uns als Herberge und bieten Menschen individuelle Hilfe an.

Wir pflegen ein starkes Netzwerk zu professionell Helfenden und können deshalb in allen Belangen Sterbende und Trauernde liebevoll begleiten.

Gleichzeitig sind wir ein öffentlicher Ort, an dem alle Interessierte ein Forum finden. Wir tragen eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung und stellen unsere Ressourcen in ansprechenden, zentral gelegenen Räumen zur Verfügung.“

Jetzt hatten wir etwas Konkretes, das wir anstreben konnten- einen Leitstern.

2011 war es dann so weit, wir konnten in unser neues Büro im Brückenhof im Herzen der Stadt einziehen, also unsere Ressourcen in ansprechenden, zentralgelegenen Räumen zur Verfügung stellen.

Wo stehen wir heute?

  • Wir haben drei hauptamtliche Koordinatorinnen, die sich wunderbar ergänzen und sehr gute Arbeit leisten.

  • Das Büro ist Montag und Mittwoch von 10-14 Uhr für jedermann geöffnet.

  • Die Zahl unserer Ehrenamtlichen ist zwischenzeitlich auf 50 gestiegen.

  • Wir beraten und begleiten Trauernde und bieten die Möglichkeit zum Gespräch durch ausgebildete Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter an.

  • Unser Begegungscafe ist ein offenes Angebot für alle Trauernden.

  • Wir bieten Vorträge zu den Themen Sterben, Tod und Trauer.

  • Alle 2 Jahre laden wir gerne zur Podiumsdiskussion zu aktuellen Themen ein.

  • Und das wichtigste: Dank vieler Sponsoren und Spendern stehen wir auf gesunden finanziellen Beinen.

Wenn ich zurückblicke, sehe ich eine Erfolgsgeschichte.

Ich möchte allen, die sich für die Hospizarbeit engagieren, den Hauptamtlichen wie auch den vielen Ehrenamtlichen ganz herzlich dafür danken, dass sie ihren Dienst an der Gesellschaft tun.

Sie erleichtern vielen Menschen diesen letzten Weg, den wir alle einmal gehen müssen.

Danke fürs Zuhören!

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74523 Schwäbisch Hall

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